In der Kategorie Freizeit
Platz 2 im Juli/August 2014
Die Permakultur ist ein weltweites Netzwerk aber auch eine Bewegung von Menschen und Gruppen, die mit reichen und armen Ländern auf allen Kontinenten zusammenarbeiten. Diese Menschen wollen zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen und erzeugen kleine lokale Veränderungen. Die direkten und indirekten Auswirkungen des ökologischen Landbaus, der Einsatz geeigneter Technologien sorgen für eine nachhaltige Welt.
Permakultur zeichnet sich durch autarke Umweltprojekte aus, die umweltverträgliche, ökonomisch vertretbare Methoden nutzen ohne die Umwelt zu zerstören oder zu vergiften. Es versteht sich, dass sowohl der Mensch und sein Zuhause als auch die Umgebung, in der die Umweltprojekte eingeführt werden, Teil eines einzigartigen, lebenden Organismus sind. Permakultur behandelt Pflanzen, Tiere, Gebäude, Infrastrukturen (Wasser, Energie, Kommunikation) nicht als isolierte Elemente, sondern als Teil eines inhärent abhängigen Systems.
YouTube Video - Besserer Anbau mit Permakultur - FUTUREMAG - ARTE
Daher ist es notwendig, alle Aspekte der Permakultur zu betrachten und richtig einzusetzen: bekannte antike Ökosysteme und wissenschaftliche Kenntnisse werden vereint, wobei die inhärenten Eigenschaften von Pflanzen und Tieren genutzt und ihre natürlichen Eigenschaften mit den Elementen der Landschaft kombiniert werden. Die vorhandene Infrastruktur wird so genutzt, das ein Leben sowohl in der Stadt als auch auf dem Land mit möglichst geringen Ressourcen gefördert wird. Permakultur nutzt die lokale Flora und kombiniert Pflanzen und Tiere, die sich gegenseitig ernähren und schützen.
Regenwasser wird durch die Installation von Sammelbecken genutzt, wodurch das Wasser gefiltert und gespeichert für verschiedene Zwecke genutzt werden kann, wie zum Beispiel für die Toilettenspülung oder die Gartenbewässerung.
Das Grundprinzip der Permakultur bedeutet: "mit" und "für die Natur" zu arbeiten, nicht "gegen die Natur".
Morgens geht der Deutsche - der Brasilianer wegen der Zeitverschiebung 3 bis 5 Stunden später - auf die Toilette. Das gute Trinkwasser rauscht durch die Leitung. Anschließend wird sich gewaschen oder geduscht. Diese beiden Dinge ergeben den größten Teil des Wasserverbrauchs. Mehr als 30 Liter Trinkwasser fließen jetzt in die Kanalisation. Waschmaschine, Körperpflege, Wohnungsreinigung, Autowäsche, die Spülmaschine, die Gartenbewässerung sowie Essen und Trinken sorgen für weiteren Verbrauch. Jeder Deutsche benötigt etwa 122 Liter Trinkwasser täglich.
Da macht es doch Sinn, da wo es möglich ist, teures Trinkwasser durch kostenloses Regenwasser oder auch Brauchwasser zu ersetzen. Für die Gartenbewässerung, die Toilettenspülung oder die Reinigung des Fußbodens muss das Wasser nicht zwingend Trinkwasserqualität haben. Man könnte den Trinkwasserverbrauch erheblich minimieren, wenn Trinkwasser nur aus gesundheitlich erforderlichen Gründen genutzt würde. Dazu wäre es lediglich nötig beim Bau eines Hauses die Wasserkreisläufe entsprechend zu planen.
Regenwasser hat natürlich einen entscheidenden Nachteil - es steht nicht immer zur Verfügung. Daher ist es sinnvoll ein entsprechen großes Sammelbecken einzuplanen. Zwei Personen verbrauchen etwa 90.000 Liter Wasser im Jahr. Da es mehrmals im Jahr regnet kann die Regenwasserzisterne kleiner ausgelegt werden. Eine 5000 Liter - Zisterne aus Kunststoff kann man unterirdisch installieren. Das eingespeiste Regenwasser wird vorher gefiltert. Danach kann es am Besten mit einer solarbetriebenen Pumpe als Gießwasser oder zur Bodenreinigung von Hof oder Terrasse genutzt werden.
Sogar für die Autowäsche lässt sich das weiche Regenwasser verwenden. Für die Toilette kann sogar das genutzte Badewasser wiederverwendet werden. Geringe Seifenrückstände im Wasser reinigen das WC zusätzlich.
Der Sommer kommt, das Gras wächst, alles ist grün - schön, aber oft auch mühsam. Das Gras kümmert sich nicht um die Wege im Garten. Das ist ein Problem und eine Chance. Diese überschüssige Biomasse, die man von den Gartenwegen entfernen muss, ist ein hervorragendes Material, um die Beete zu erneuern und mit Stroh zu versorgen. Beete in der Nähe des Hauses können Plätze für den Anbau von Kräutern oder Blumen sein, aber sie sind auch schöne Orte um etwas Zeit in der Natur zu verbringen.
Hier werden die Nutzpflanzen wachsen, die weniger Pflege benötigen, auch die Kompostierung und Lagerung der Gartenabfälle kann hier erfolgen. Es dürfen aber auch alle Pflanzen aus Zone 1 angebaut werden.
Viele einjährige Pflanzen wie Mais, Erbsen, Bohnen, Wassermelonen, Weizen und andere können als Nahrungsgrundlage und auch als Tierfutter gut genutzt werden. Durch den geeigneten Wechsel der angebauten Pflanzen können die Nährstoffe im Boden besser genutzt werden. Mais ist anspruchslos und ertragreich. Als Hühnerfutter ist geschroteter Mais gut zu verwenden. Bohnen und Erbsen sind ebenfalls einfach anzubauen und stellen keine hohen Ansprüche an den Boden.
Ein Baum kann bis zu 70% seiner Blätter verlieren und lebt doch weiter. Wenn ein Baum beschnitten wird, produziert er mehr Früchte. Das Holz, das aus diesem Schnitt entfernt wird, kann für die Erwärmung von Wasser, einen Holz- oder Pizzaofen zum heizen, backen und kochen verwendet werden. Die ganz kleinen Äste und Blätter werden am Fuße des Baumes wieder in den Boden eingearbeitet. Die kalte Jahreszeit ist gut für die Pflege und den Schnitt des Baumes, weil das Wachstum der Bäume bei Kälte langsam oder sogar völlig gestoppt ist. Die Auswahl der Bäume sollte das Klima und die individuellen Bedürfnisse berücksichtigen.
Dies ist ein Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen aller Art und kann auch vom Menschen zur Erholung genutzt werden.
YouTube Video - Permacultura para todos/as
Wir betreiben ein Terra preta Projekt in Governador Valadares / Brasilien. Wer will kann sich gerne beim Webseitenbetreiber erkundigen und auch beteiligen.